Gefahren des Suez Kanal

Bin da oft durchgefahren und kann Dir folgendes erzählen.

Zitat

zu den Gefahren des Kanals (Unfälle,

sehr wenig.
der Kanal ist verglkeichsweise nicht unfallträchtig, weil die Risikofaktoren im vorhinein gering sind.

erstens wird nur Konvoi gefahren (also kein Gegenverkehr).
Täglich gibt es 3 Konvois - 2 Konvois Nord>Süd, einer Süd>Nord.

Ein Konvoi besteht meist aus so 20-40 Schiffen.
zuerst startet der erste Nord-Süd Konvoi in Port Said kurz anch Mitternacht. Der ankert dann nach ca 8 Stunden auf dem Großen Bittersee. Währenddessen hat sich schon der Süd.-Nord-Konvoi von Suez her in Marsch gesetzt und fährt an der ankernden Nord-Süd-Konvoi Flotte nun in schönem Abstande vorbei.
Sobald dieser Konvoi durch ist, setzt der Nord-Süd Konvoi seine nur noch kurze Fahrt bis Suez fort und ist im Roten Meer.

Ist der Süd-Nord Konvoi oben in den El-Ballah-Bypass eingebogen, fährt oben bei Port Said schon der zweite Nord-Süd Konvoi des Tages ein.

Also es gibt keinen Gegenverkehr und das reduziert das Unfallrisiko natürlich immens.

Dann besteht für alle Schiffe im Suezkanal Lotsenannahmepflicht. Diese Lotsen sind speziell ausgebildet (meist ehemalige Kapitäne) und kennen den Kanal in- und auswendig, - und da es Einheimische sind, können sie sich auch mit der Verkehrsleitzentrale und Kanalbehörde in Ismailia selbstverständlich auf Arabisch unterhalten, was Verständnisschwierigkeiten ausschließt. Auf Englisch kommt es in der Seefahrt immer wieder zu erheblchen Verständnisschierigkeiten, da z.B. ein Chinese ein ganz anderes Englisch spricht, als es z.B. ein Brasilianer zu hören und verstehen gewohnt ist. Da muß dann oft und lange rückgefragt werden - und selbst dann ist man sich oft nicht sicher, ob die beiden sich wirklich korrekt verstanden haben.

Die Geschwindigkeitsbeschränkung ist aus Sicherheitsgründen ebenfalls niedrig:
maximal 9 Knoten (ca. 16 kmh).

Für die Fahrt nachts hat jedes Schiff einen ganz spezieleln Suez-Scheinwerfer vorne am Bug.
Schiffe, die den Kanal regelmäßig passieren, haben dieses Licht schon von Anbeginn eingebaut, andere aber müssen ihn vor Ort anmieten.
Dieser Scheinwerfer beleuchtet nur einen schmalen Sektor nach vorne (damit der Lotse das vordere Schiff im Konvoi sehen kann und ihm nicht zu nahe auffährt.)
Weiter strahlen zwei kleine Sektoren nach links und rechts, um die Ufer des Kanals zu beleuchten. Das, damit der Lotse der Uferböschung nicht zu nahe kommt.

Natürlich bedient sich der Lotse heutzutage auch des Radars und AIS-Systems, um die anderen Schiffe des Konvois und die Kanalseiten im Auge zu behalten.

Zuletzt noch:
Am ganzen Kanal entlang sind an den Seiten Poller am Rande eingelassen.
Kommt Nebel auf oder Sandsturm, was die Sciht total behindert, wird der Konvoi sofort aufgestoppt und die SChiffe müssen an der KLanalseite vertäuen.
Damit die Trossen vom schiff an Land sofort zu den Pollern gebracht werden können, muß jedes Schiff ein kleines, von der Kanalbehörde anzumietendes Boot mit zwei Mann einheimischer Besatzung während der Passage an Bord haben, welches im Bedarfsfalle dann zu Wasser gelassen wird.

Bricht Nebel oder Sandsturm ein, ist der Konvoi in wenigen Minuten aufgestoppt und auch sicher vertäut.

Zitat

Überfälle, Terror

nichts dergleichen.
Der Kanal ist in dieser Beziehung völlig sicher. Mir ist kein Fall bekannt, daß etwas in der Art jemals passiert wäre dort.

Das Problem beginnt erst im südlichen Roten Meer, und richtig schlimm wird es im Golf von Aden und dem Arabischen Meer, wei man ja seit Jahren immer wieder hört.

hoffe, hat ein wenig geholfen.