Grammatik erkennen...

  • Ich grüble gerade bei der Bedeutung dieses Satz

    Er schlief nicht mit ihr, bis sie ihren Sohn auf die Welt brachte.
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    Welche erkenntnis kann man aus diesem Satz gewinnen?

  • Drei Möglichkeiten, die aber nichts mit Grammatik (s. Überschrift) zu tun haben sondern lediglich eine Sache der Interpretation sind:

    • Er schlief nicht mit ihr = sie schliefen in getrennten Schlafzimmern
    • Er schlief nicht mit ihr = sie schliefen zu unterschiedlichen Zeiten
    • Er schlief nicht mit ihr = die beiden hatten keinen Sex während der Schwangerschaft
  • Drei Möglichkeiten, die aber nichts mit Grammatik (s. Überschrift) zu tun haben sondern lediglich eine Sache der Interpretation sind:

    • Er schlief nicht mit ihr = sie schliefen in getrennten Schlafzimmern
    • Er schlief nicht mit ihr = sie schliefen zu unterschiedlichen Zeiten
    • Er schlief nicht mit ihr = die beiden hatten keinen Sex während der Schwangerschaft

    Fluffy, du Pfeife! :lach: Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Sie hatten keinen Sex während und vor der Schwangerschaft. Möglichkeiten eins und zwei fallen weg, denn im Original steht "erkennen" und nicht "schlafen" ("erkennen" = Geschlechtsverkehr). Das Possessivpronomen "ihren" steht da gar nicht, gemeint ist einfach nur "bis sie den Sohn auf die Welt brachte". Ob sie nach der Schwangerschaft Sex hatten oder nicht, bleibt offen.

  • Er schlief nicht mit ihr, bis sie ihren Sohn auf die Welt brachte.

    Welche erkenntnis kann man aus diesem Satz gewinnen?

    Ich dachte zuerst: "Er (der Freund) schlief nicht mit ihr (= der Hebamme), bis sie (= die Hebamme) ihren (= der Schwangeren) Sohn auf die Welt brachte.

    Warum? Na ja, das "auf die Welt bringen" klingt komisch. Eigentlich heißt es doch "zur Welt bringen" (= gebären) oder "auf die Welt kommen" (= geboren werden).


    Da aber jeder der abendländischen Kultur nahestehende Leser sofort weiß, woher der Satz kommt, kann man ihn gleich im Original betrachten:

    "Und er erkannte sie nicht, bis sie [den] Sohn gebar." (Mt 1,25)


    Auf keinen Fall darf man eben den Satz (wie Fluffy oder irgendein Förderschüler hier) einfach aus dem Kontext lösen. Dann ergibt sich der Rest wie von selbst (Kontextanalyse, Textkritik, Traditionsgeschichte, bla bla bla).