Gedichtanalyse "Die Welt"

  • Hallo,

    ich habe vor einigen Tagen das Gedicht "Die Welt" von Christian Hofmann von Hofmannswaldau analysieren müssen
    und hielt es für eine gute Idee diese Hausaufgabe meinem Lehrer zu schicken.
    Dieser sagte zu meiner Analyse er habe sie nach ca. 1 Absatz abgebrochen weil er es SO schlecht fand was meine Formulierungen betrifft.
    Ich gebe zu, dass ich am PC nicht wirklich schreiben kann und mir dabei viele (wirklich viele) Fehler unterlaufen. Aber ich fand es doch sehr
    übertrieben als er mir die Frage stellte, ob ich denn wirklich richtig hier wäre.

    Das macht mich ziemlich ärgerlich und will gerne mal andere Meinungen zu meiner Analyse hören.

    Hier das Gedicht:
    http://home.bn-ulm.de/~ulschrey/lite…aldau_welt.html

    Und hier meine schlecht Formulierte Hausaufgabe


    Das Gedicht "Die Welt" besteht aus einer Strophe mit 16 Versen mit abwechselnd elf und zehn Silben.
    Das Metrum ist ein fünfhebiger Jambus und im Zeilenstil mit einigen Ausnahmen verfasst worden.
    Durch die abwechselnd weiblichen und männlichen Kadenzen entsteht ein durchgängiger Kreuzreim

    Das Gedicht von Hofmann lässt sich in drei Abschnitte einteilen.
    Der Erste Abschnitt von Vers eins bis zwei beinhaltet zwei rhetorische Fragen mit ungefähr selben Inhalt.
    Im zweiten Teil von Vers drei bis zehn beschreibt das Lyrische Ich, was die Welt ist und beantwortet die
    rhetorischen Fragen aus dem ersten Abschnitt.
    Der letzte Abschnitt von Vers 11-16 behandelt das Leben nach dem Tod und spricht damit die Seele, das
    Unvergängliche an.

    In den ersten beiden Versen entsteht durch dasselbe Interrogativpronomen bei den rhetorischen Fragen eine
    Anapher, die den Leser dazu auffordert, sich mit der Frage noch einmal zu beschäftigen und seine
    Vorstellungen der Welt hervorzurufen. Die erste rhetorische Frage wird dadurch verstärkt und der
    Mensch denkt ernster darüber nach. Durch die Beantwortung seiner eigenen Fragen spiegelt sich wider
    was dem Leser zuerst durch den Kopf geht. Man beginnt mit etwas positiven allerdings widerlegt
    das Lyrische ich im zweiten Abschnitt diese positiven Aspekte durch Antithesen, die in jeder Verszeile
    auf etwas gutes folgt. Dadurch sieht es so aus, als würde das lyrische-Ich abwägen, da es die negativen
    Aspekte gleich hinzuzieht.
    Aufgrund dieser Antithesen wird wieder der Leser wieder mit einbezogen, da er zumal auch angesprochen
    wurde in Vers eins und zwei. Denn dadurch werden die ersten Gedanken an die Welt, die man dadurch
    im Kopf hat auch automatisch mit abgewogen, da dieser die Thesen im Gedicht durchgeht und sich
    auch Gegenparts zu seinen eigenen Assoziationen denkt. Im Prinzip hätte man immer so weiter machen können,
    lässt dies aber den Leser selbst tun.

    In diesen Antithesen kommt das Lyrische-Ich weiter auf die Vergänglichkeit zu sprechen. So zum Beispiel in
    Vers 4 "ein schneller Blitz bey schwartzgewölkter Nacht". Ein Blitz ist schnell vergangen und hat nur eine kurze Dauer am
    Nachthimmel. Dieser sticht durch die schwartzgewökte Nacht noch stärker hervor. Dies könnte man auf die Welt widerspiegeln,
    da der Himmel bzw. die Wolken langsamer vorbeiziehen oder weniger vergänglich sind als der Blitz. So wäre der Mensch
    ein Blitz mit kurzer Lebensdauer und der Himmel die Erde die länger bestehend bleibt.

    Zwei weitere wichtige Verse die anzusprechen sind, sind die Verse acht bis neun, in denen man einen Zeilensprung erkennen könnte:
    "Ein faules Grab / darauff wir Menschen bauen. Das Lyrische Ich erklärt uns in den beiden Versen, dass wir nur in einer Scheinwelt leben,
    *da wir auf einem faulen Grab bauen und durch getäuscht werden, da sie nur kunstvoll verpackt wurde.
    Das hat den Effekt, dass sich der Leser überlegt, inwiefern er von der Welt getäuscht wird und weitere negative Gedanken hervorruft,
    *um weitere damit verbundene positive Gedanken zu verdrängen oder wieder zum abwägen zwingt.
    Allerdings kann man den Teil auch so verstehen, dass wir auf den Toten bauen und darüber einfach
    alles schön dargestellt wird.
    Zu diesen beiden Versen kann man den folgenden Vers auch noch mit hinzuziehen, da der Mensch laut Lyrischem-Ich die Welt für einen falschen
    Gott hält, aber genau das Gegenteil ist. Er nennt den falschen Gott im Gedicht "Abgott", also einen Götzen den die Menschen anbeten.
    Dieser aber ist nur ein "faules Grab" für all seine Bewohner und sie dadurch wieder nur auf den Tod kommen bzw. Fäulnis anbeten.

    Aus diesem Grund behandelt der dritte Teil des Gedichts den Tod und spricht damit direkt die Seele an, die die
    Welt verlassen soll und stellt in Vers 13 das Leben auf der Erde für die Seele eine Art schmerzlichen Zwang dar.
    Es wird auch in Vers 12, dass es über die Welt hinaus schauen soll und mehr kennen lernen soll.
    Das rückt das Leben auf der Erde noch einmal in schlechteres Licht, da der Tod als Art Befreiung dargestellt wird
    da das Leben als schwere Last bezeichnet wird in Vers 14.

    Die vermutlich wichtigsten Verse im Gedicht sind die letzten beiden. Die Seele soll in einen Hafen "gelangen" ,
    sofern sie genug von der Welt gesehen hat und alle Last von sich geworfen hat und dort dann leicht für immer
    bleiben kann. Der "Port" also Hafen hierbei ist eine Metapher für den Himmel oder das Jenseits
    *Die Seele wird hier noch einmal explizit angesprochen, da die Seele unvergänglich ist und das
    eigentlich die Schönheit ist. Dies wird in Vers 16 gesagt und lässt den Leser einen Punkt über den er länger
    nachdenken soll. Vermutlich soll dieser zu einem Resultat komme wie die Seele ist das wichtigste und
    wir sollen darauf achten da der menschliche Körper vergänglich ist und in der Gesellschaft nur darauf geachtet wird.
    Dabei bleibt ein religiöser Nachgeschmack hängen und soll noch einmal zum nachdenken bewegen, denn es wird
    die ganze Zeit über nur von den Übeln dieser Welt gesprochen und gibt der Welt eine stark negative Atmosphäre.
    Im Gegensatz dazu wird im dritten Absatz nur positives über das Jenseits gesprochen, da es auch etwas mit Gott zu
    tun hat und vollkommen rein ist.
    Wenn man jetzt noch zurückgreift auf Vers 10 und von der Erde als Abgott spricht wird auch noch einmal verdeutlicht, dass
    es eigentlich nur einen Gott gibt, da das was der Mensch als Abgott hält nur negatives beinhaltet und wenn es
    zu der Seele kommt nur zu dem "richtigen/echten" wandert und der Mensch an sich falsch liegt.
    Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, dass das Gedicht ganz stark darauf abzielt den Leser anzuregen über die Welt nachzudenken
    und er letztendlich nur beim selben Resultat laden kann die das lyrische-Ich. Das Gedicht bietet auch nur
    Interpretationsmöglichkeiten in diese auch religiöse Richtung.

  • Ich finde deine Analyse eigentlich gut und die Reaktion deines Lehrers unberechtigt. Ich hätte das so nicht hinbekomen, wir haben die eschichte auch mal analysieren müssen und ich fand es grausam. :x
    Vielleicht hättest du noch einiges besser machen können, aber zweilfele nicht an dir, wegen dem Kommentar deines Lehrers, die haben oft keine Ahnung!

  • Deine Gedichtanalyse ist nicht nur schlecht formuliert, sie ist auch schlecht gearbeitet und inhaltlich falsch.

    Die Einleitung lässt du ganz weg und machst gleich eine Formanalyse. Durch männliche und weibliche Kadenzen entsteht kein Kreuzreim. Das Gedicht lässt sich in zwei Teile teilen, nicht in drei. Dadurch stimmen die Abschnitte auch inhaltlich nicht, z.B. gehen die Antworten auf die Fragen nur bis Vers 8. Der letzte Abschnitt behandelt nicht das Leben nach dem Tod - um den Tod geht es in dem Gedicht nicht.

    Du hast zuvor keine Inhaltsangabe gemacht, daher ist nicht geklärt, was überhaupt in dem Gedicht drinsteht. Deine Einteilung ist pure Spekulation.

    Streckenweise weiß man überhaupt nicht, wovon du sprichst, zum Beispiel:

    "In den ersten beiden Versen entsteht durch dasselbe Interrogativpronomen (welches?) bei den rhetorischen Fragen (welche Fragen? Wieso sind sie rhetorisch?) eine Anapher, die den Leser dazu auffordert, sich mit der Frage noch einmal zu beschäftigen (welche Frage? Wieso "noch einmal", hat er sich davor schon damit beschäftigt?)."

    Wer ist überhaupt der Leser? Der von damals oder der von heute? Ist das kein Unterschied?

    Du führst den literaturgeschichtlichen Hintergrund nicht an. Aus welcher Zeit stammt denn das Gedicht? Was sind die Themen dieser Zeit? Wie sieht sich der Mensch und was ist sein Denken und seine Weltsicht? Es wirkt so, als wüsstest du überhaupt nichts über den Barock.

    Daher kannst du die Hintergründe des Gedichtes nicht aufzeigen. Du kennst die Bilder und Motive nicht. Du erkennst sie nicht, geschweige denn, dass du sie einordnen oder interpretieren könntest. Zum Autor kannst du schon gar nichts schreiben.

    "Vermutlich soll dieser zu einem Resultat komme wie die Seele ist das wichtigste und wir sollen darauf achten da der menschliche Körper vergänglich ist und in der Gesellschaft nur darauf geachtet wird.
    Dabei bleibt ein religiöser Nachgeschmack hängen..."

    Das klingt wie ein naives Herumraten. Das "wir" scheinst du auf uns, den modernen Menschen der Gegenwart, zu beziehen. Und weil wir heute mit Religion nicht so viel am Hut haben, bleibt beim Lesen ein Nachgeschmack hängen, ja?

    Ich kann deinem Lehrer nur zustimmen: Das ist unter aller Kritik!

  • Deine Ausführungen leuchten mir durchaus ein, eine sehr gute Antwort nebenbei bemerkt. Du stellst mir die richtigen Fragen, die ich übersehen habe auch der Vollständigkeit wegen (bzw. von denen ich noch nie in einer Gedichtsanalyse gehört hab). Dazu möchte ich gerne sagen: Anfang des Schuljahres und Krankheit woraus viel Schlafmangel resultiert(e) und das in Konzentrationsproblemen endete. Letztesjahr waren die Klausuren und der Unterricht aufgrund mangelnder kompetenzen des Lehrers pure Zeitverschwendung. Wir haben NICHTS dazugelernt. Ich habe diese Analyse so verfasst wie ich es damals ( 8. 9. wann auch immer) gelernt habe und habe dafür immer (!) eine zwei oder eins bekommen, auch im letzten Jahr. Dass ich über die Epoche des Barocks nicht sehr viel weiß kann man eigentlich sagen. Materialien über den Barock (bin später in den akutellen Deutschkurs gewechselt) habe ich erst heute erhalten.

    Dass das Gedicht nichts mit dem Tod zu tun habe, finde ich allerdings etwas daneben. Das Gedicht legt den Schwerpunkt auf den Vanitas Gedanken und es heißt auch zum schluss "so wirstu leicht in diesen Port gelangen/ Da Ewigkeit und Schönheit sich umbfast." Es spricht in jedem Fall den Tod an, denn wie sonst soll die Seele in diesen "Port" gelangen, der den Himmel darstellt.

    Für mich gibt es allerdings die ein oder andere Sache die ich für unberechtigt halte.

    "Das Gedicht lässt sich in zwei Teile teilen, nicht in drei"

    Für mich besteht es ganz klar aus drei Teilen, wie sie in der Analyse stehen. Du widerlegst nicht meine Einteilung sondern sagst nur es wären zwei. Wenn ich mich korrekt erinnere hatte mein Lehrer (ehemaliger Lehrer) auch gesagt es bestünde aus drei Teilen.

    "Und weil wir heute mit Religion nicht so viel am Hut haben, bleibt beim Lesen ein Nachgeschmack hängen, ja?"

    War ehrlich gesagt eher auf mich bezogen, allerdings habe ich im Religionsunterricht gelernt, dass sich der Mensch immer weiter von der Religion abwendet. Ich denke du beziehst deine Kritik zu sehr auf deine Meinung zur Religion wie ich zu meiner Analyse.

    Was den Mangel an Informationen zum Erscheinungsjahr o.ä. angeht, habe ich intelligenterweise nicht alles mitkopiert, frag mich nicht was mich da gestochen hat.

    "Daher kannst du die Hintergründe des Gedichtes nicht aufzeigen. Du kennst die Bilder und Motive nicht. Du erkennst sie nicht, geschweige denn, dass du sie einordnen oder interpretieren könntest. Zum Autor kannst du schon gar nichts schreiben."

    Zum Autor kann man fast nie was schreiben, schon gar nicht in einer Klausur, also lassen wir das mal weg.

    Erklär mir doch bitte welche Hintergründe, welche Bilder und Motive ich nicht kenne oder wo ich sie nicht erkenne und interpretieren kann. "Ein schneller Blitz bey schwartzgewölkter Nacht." war mit unter den wenigen. Ich habe es übernommen wie mein Lehrer das erklärt hat. Den Bezug auf den Menschen habe ich verfasst. "Ein faules Grab / so Alabaster deckt. Das ist der Grund / darauff wir Menschen bauen /".
    Ebenfalls übernommen wie es mein Lehrer gesagt hat. Die sache mit dem Abgott, übernommen wie mein Lehrer es gesagt hat. Die sache mit dem Port, übernommen wie mein Lehrer es gesagt hat.

    Oder reden wir von ganz anderen Sachen ??

  • Für mich gibt es allerdings die ein oder andere Sache die ich für unberechtigt halte.

    "Das Gedicht lässt sich in zwei Teile teilen, nicht in drei"

    Das Problem fängt schon damit an, dass du nur eine so kurze Formanalyse machst. Du erwähnst die zwei rhetorischen Fragen mit den beiden Anaphern. Du schreibst nicht, dass danach 6 Antworten mit ebenfalls 6 Anaphern folgen. Eine solche formale Einheit wirkt wie ein Block, der die Einteilung schon vorgibt. Das ist der 1. Teil! Willst du den 1. Teil darüber hinaus erweitern (bis Vers 10), kannst du das machen, aber du musst es begründen (dagegen spräche, dass der 1. Teil dann mitten im Kreuzreim enden würde, dafür spräche der zusammenfassende Rückbezug auf die Antworten in Vers 9 und 10 und der Beginn der Imperative in Vers 11 und 13).

    Eine "rhetorische Frage" ist eine Frage, die (eigentlich) keiner Antwort bedarf. Du musst erklären, wieso jetzt doch noch 6 Antworten folgen. Worauf antworten sie? Du musst überhaupt erst mal die Fragen nennen. Wieso ist es eine doppelte Frage? Wodurch unterscheiden sie sich? Worin besteht die Rhetorik?

    Wie sind die Antworten in ihrem Parallelismus aufgebaut? Du wirfst einfach nebenbei den Begriff "Antithesen" in den Raum, aber du musst es ausführen: Worin besteht die Antithetik?

    Das "Glänzen" und die "Pracht", nach denen in den Eingangsfragen gefragt wird, finden ihren Bezug in dem "Schein" und dem "Blitz" der ersten beiden Antworten. Noch stärker aber finden sie sich in den Adjektiven wieder: "schnöder Schein" (Alliteration), "schneller Blitz", "buntes Feld", "schön Spital", "faules Grab".

    Aus der Reihe fällt das "Sklavenhaus", welches kein Adjektiv besitzt und auch keinen Bezug zum "Glänzen" hat. Das "faule Grab" bekommt diesen Bezug noch nachträglich durch den "Alabaster".

    Wenn du nicht weißt, was damit gemeint ist, dann musst du nachschauen. Wir sind hier doch im Internet, das kostet dich 30 Sekunden:

    "In übertragener Bedeutung bezeichnet der Begriff Alabasterhaut eine sehr helle ebenmäßige Haut mit samtigem Glanz. Im Barock galt diese „alabasterfarbene“ Haut als Schönheitsideal adeliger Damen." (Wikipedia, Artikel über Alabaster).

    Dasselbe gilt auch für das "Prangen", wenn du die Bedeutung nicht kennst, schaut man nach:

    http://de.wiktionary.org/wiki/prangen

    Das bedeutet es doch, eine Analyse zu machen: du musst alles erklären, die Verbindungen aufzeigen, Hintergründe und Bedeutungen erläutern, Zusammenhänge darstellen, usw. Und ganz besonders das, was nicht passt und deshalb auffällt, z.B. das Sklavenhaus.

    P.S.: Und alles immer mit Zitaten und Zeilenangaben belegen.

    Zitat

    Der letzte Abschnitt von Vers 11-16 behandelt das Leben nach dem Tod und spricht damit die Seele, das Unvergängliche an.

    Der "Port" bezieht sich auf das ewige Leben nach dem Tod. Das steht aber erst in Vers 15. Davor wird die Seele angesprochen. Der Mensch besteht aus einem Körper (hier "Fleisch" genannt) und einer Seele. Im zweiten Teil des Gedichtes wird die Seele angesprochen, das Steuer im Leben zu übernehmen. Der Seele wird die Fähigkeit zugesprochen, weiter zu schauen als der Körper es vermag (V. 11+12). Der Mensch kann von seiner Seele lernen, sein Leben anders auszurichten. In Vers 13 und 14 wird gesagt, was er anders machen sollte (zweiter Imperativ: "streich ab"). Was genau geändert werden müsste, wird nur angedeutet: Abkehr vom "Prangen" und der "Lust". Gemeint ist wohl ein gottesfürchtiges Leben in Enthaltsamkeit und Verzicht auf materielle Dinge.

    Zitat

    War ehrlich gesagt eher auf mich bezogen, allerdings habe ich im Religionsunterricht gelernt, dass sich der Mensch immer weiter von der Religion abwendet. Ich denke du beziehst deine Kritik zu sehr auf deine Meinung zur Religion wie ich zu meiner Analyse.

    Du darfst nicht vergessen, dass dies ein historischer Text ist. Du kannst nicht den Leser der damaligen Zeit mit dir selbst oder dem Leser der Gegenwart verwechseln. Natürlich wirkt dieses Gedicht auf uns heute eher befremdlich. In einer Analyse hätte eine solche Anmerkung aber höchstens am Ende Platz. In der Analyse musst du die Bedeutung im Kontext der damaligen Zeit aufzeigen und dem Leser der heutigen Zeit verständlich machen.

  • Kurzgefasst: wow.

    Wenn ich mir überlege, dass ich im kompletten letzten Jahr wirklich gar nichts dazugelernt habe und ich praktisch noch auf dem Stand eines 10. klässlers oder niedriger bin. Ich war von dem Müll so überzeug, das kannst du dir nicht vorstellen. Letztes Jahr hatte ich von meinem Lehrer für eine Gedichtanalyse (du kannst es dir sicherlich denken) wie sie da steht eine glatte 1 bekommen.
    Mir fehlen an sich jetzt wirklich die Worte, da deine Erläuterungen dazu noch Sinn ergeben mit dem, was ich heute gelernt habe.

    Weshalb ich mich nicht an das Internet gewandt habe liegt daran, dass ich viel lieber alleine daran arbeite, weil ich in der Klausur auch kein Internet habe. Ich werde mir 100%ig noch mehrmals alles ansehen. Da habe ich ganz ganz riesige Lücken was das schreiben von Analysen angeht.

    Vielen Dank.

    Da du das sehr gut zu beherrschen scheinst, würde ich dich an dieser Stelle gerne um eine Deutungshypothese bitten. Ich habe vor ca. 2 wochen zum ersten mal davon gehört, kann mir aber nicht genau vorstellen, wie man das in jedem neuen Gedicht aufstellt bzw. was genau sie beinhaltet und wie lang sie ist.

    Ich habe mal gegoogelt da hieß es ca. 1 Satz lang mit erster Interpretation des Gedichtes. Aber man weiß ja nie so recht.

    Würde die Deutungshypothese für dieses Gedicht ungefähr so lauten ?
    __
    Das Lyrische Ich hält die Welt für mehr schein als sein und versucht sie zu beschreiben.

  • Hallöchen,

    also was mir immer wieder auffällt ist, wie wichtig die Struktur beim Erstellen einer Gedichtanalyse ist. In deiner Einleitung zum Beispiel gehst du direkt auf den Strophen und Versaufbau ein. Dieser hat aber in der Einleitung relativ wenig zu suchen.

    Wenn man sich vorher eine Struktur überlegt, kann man sich in seinen Gedanken immer auf bestimmte Teilbereiche fokussieren. Wenn man sich beispielsweise 5 Minuten nur überlegt, wodurch sich der Aufbau des Gedichtes kennzeichnet, wird man zu besseren Ergebnissen kommen als wenn man sich gleichzeitig auf zu viele verschiedene Bereiche konzentriert und dann alles wahllos auf Einleitung, Hauptteil und Schluss verstreut.

    Das ist keineswegs böse gemeint, meine Erfahrung ist einfach, dass eine gute Struktur das a und o für eine gelungene Analyse ist. Außerdem hat man dann immer etwas woran man sich entlanghangeln kann.

    So einen Aufbau für eine Gedichtanalyse findet man zum Beispiel auf
    Gedichtanalyse - Gliederung Aufbau und Hintergrundwissen

    BTW: Das Verhalten von deinem Lehrer ist meiner Meinung nach inakzeptabel. Du scheinst damit relativ souverän umzugehen, aber manch anderer sieht dann nur die viele Arbeit die das Erstellen gemacht hat und den miesen Lohn :/.

    lieben Gruß :)