• ich hoffe mir kann jemand helfen.
    ich brauch ganz dringend ein paar informationen zur aufgabe:
    ordnet die mittelalterliche verfolgung der juden in den prozess des antisemitismus ein

  • Also zuerst überlegst du mal was Antisemitismus ist. Fällt dir dazu was ein?

    Danach vergleichst du es mal mit dem, was ihr im Unterricht ,über die Verfolgung der Juden im Mittelalter, gelernt habt und probierst mal zu beschreiben warum man dort im entferntesten Sinne von Antisemitismus sprechen kann.

  • Wie der Name "Jude" schon sagt, sind Juden Anhänger des gleichnahmigen Glauben des Judentums. Da sie keinen christlichen Glauben hatten, hatten sie z.B. ein Verbot polit. Ämter zu übernehmen. Desweiteren wurden die Juden im Mittelalter in bestimmte Wohnsiedlungen/viertel gewiesen. Vergleichbar mit Ghettos. Bekannt ist auch das Juden einen gelben Hut sowie einen gelben Fleck an ihren Sachen tragen mussten. (Wurde 1215 im päpstlichen Konzil vorgeschrieben) Da sie keine handwerklichen Berufe erlernen durften und kein Gewerbe eröffnen durften, mussten sie als "Geldverleiher" probieren über die Runden zu kommen.

    Ich hoffe das reicht dir so erstmal und du kannst damit probieren die Frage zu beantworten.

  • Da hab ich doch in meiner Schulzeit mal eine Facharbeit über die "Jüdengasse" in meiner Stadt verfasst und muss doch mal etwas richtig stellen:

    Das Mittelalter bezeichnet die Zeit vom 6. bis zum 15. Jahrhundert (je nach Region +- 100 Jahre). Im weitaus größten Teil dieser Zeit waren die Juden nicht verfolgte sondern durchaus angesehene und teilweise sogar priveligierte Bürger. Die oft "Ghetto" genannten Judengassen, Judenviertel oder Judendörfer sind nicht durch Diskriminierung der Juden durch die Christen entstanden, sondern weil sich die Juden selbst möglichst dicht an ihrer Synanoge angesiedelt haben. Es wäre für einen Juden undenkbar gewesen in einem anderen Stadtteil zu wohnen als der Rest der Gemeinde.

    Es gab zwar immer mal wieder Antijüdische Tendenzen, aber eine Verfolgung kam erst mit der Zeit der Kreuzzüge und dem päpstlichen Aufruf zum "Kampf gegen die Feinde der Christen" auf. Diese Verfolgungen gingen von einzelnen Aufwieglern aus. Erst im 13. Jahrhundert wird dann auch eine politische Repression spürbar.

    Es war Juden zu keiner Zeit verboten einen Handwerksberuf zu erlernen, das ist Humbug. Es war ihnen während der Zeit der Dominanz der Zünfte, also ab ungefähr dem 14. Jahrhundert zwar nicht mehr einfach möglich dem Gewerbe auch für ihren Lebensunterhalt nachzugehen (einige taten es trotzdem) aber das Handwerk zu lernen war jedem möglich, der einen Lehrmeister finden konnte.

    Das Juden als Geldverleiher tätig waren, hat einen völlig anderen Grund. Christen war es nämlich untersagt untereinander Zinsen zu erheben. Auch Juden durften von Juden keine Zinsen verlangen, doch es war den Juden ohne weiteres erlaubt Zinsen von Christen zu nehmen. Da viele Juden ohnehin zu den reicheren Bürgern zählten, immerhin hatten sie bis ins 11. Jahrundert zahlreiche Handelsprivilegien, die sie in dieser Hinsicht sogar über die christliche Bevölkerung stellten, konnten sie ohne weiteres ein solche Leih- und Bankgeschäft aufbauen. Umgekehrt wäre es wirtschaftlich gar nicht sinnvoll gewesen, wenn Christen Geld an Juden verliehen hätten.

    Fehler, Ausdruck, Erklärung nötig
    Keine Korrekturen per Privatnachricht.

  • tiorthan, ich finde es zweifelhaft wie du einiger meiner Äußerungen in den Schatten stellst. Es gibt keine Zeitzeugen mehr. Vereinzelt gibt es vielleicht Primärliteraturen hast du dich auf die bezogen?Da die Sachlage einfach nicht genau gegeben ist sind bestimmte Sachverhalte einfach strittig und ungeklärt.

    Zu dem Punkt mit dem Handwerk. Da gings mal wieder zu schnell. Ich rede über die Zünfte der christlichen Handwerker für die sie nicht zugelassen waren.

    Einmal editiert, zuletzt von Rogu3 (16. März 2011 um 07:46)

  • Ich habe mich in meiner Arbeit nur zum Teil auf Primärquellen, bzw. Übersetzungen von Primärquellen aus meiner Heimatstadt, und auf Fachbücher bezogen. Ein großer Teil der allgemeinen Informationen stammt dabei sogar direkt von Haim Hillel Ben-Sasson (Geschichte des Jüdischen Volkes), dem man kaum unterstellen kann, dass er eine pro-christliche Sichtweise vertritt.

    Was mich gestört hat war die pauschale Verwendung des Begriffs "Mittelalter" in (zumindest scheinbarer) Gleichsetzung mit Verfolgung.

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    Keine Korrekturen per Privatnachricht.

  • Zitat

    Danach vergleichst du es mal mit dem, was ihr im Unterricht ,über die Verfolgung der Juden im Mittelalter, gelernt habt und probierst mal zu beschreiben warum man dort im entferntesten Sinne von Antisemitismus sprechen kann.

    Hatte ich deshalb ja extra so formuliert.. ist aber auch egal jetzt...

    Danke für diene Verbesserungen.