Aufgabenstellung einer Haus-/Facharbeit????? Nix verstehen :-(

  • Hallo Leute!

    Ich bin das erste Mal hier und brauche eure Hilfe.
    Durch die ganzen Schnee-Chaos-Schulausfälle hat unsere liebe Deutschlehrerin es zeitlich nicht mehr geschafft uns eine Deutscharbeit schreiben zu lassen.
    Nun sollen wir deshalb über die Osterferien eine Facharbeit schreiben.
    Und diese Facharbeit wird benotet und diese Note landet gradewegs auf unserem Abschlusszeugnis.


    Diese Facharbeit sieht nun so aus:
    Wir sollen ein Buch lesen
    "Homo Faber" von Max Frisch (das ist bereits erledigt)
    und wir haben einen Zettel mit 2 Texten bekommen:

    1X der Text von Max Frisch "Du sollst dir kein Bildnis machen"

    Es ist bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass wir mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertig werden: weil wir sie lieben; solange wir sie lieben. Man höre bloß die Dichter, wenn sie lieben; sie tappen nach Vergleichen, als wären sie betrunken, sie greifen nach allen Dingen im All, nach Blumen und Tieren, nach Wolken, nach Sternen und Meeren. Warum? So wie das All, wie Gottes unerschöpfliche Geräumigkeit, schrankenlos, alles Möglichen voll, aller Geheimnisse voll, unfassbar ist der Mensch, den man liebt -Nur die Liebe erträgt ihn so.

    Unsere Meinung, dass wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedes Mal, aber Ursache und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir anzunehmen versucht sind - nicht, weil wir das andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch fertig für uns. Er muss es sein. Wir können nicht mehr! Wir künden ihm die Bereitschaft, auf weitere Verwandlungen einzugehen. Wir verweigern ihm den Anspruch alles Lebendigen, das unfassbar bleibt, und zugleich sind wir verwundert und enttäuscht, dass unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei.

    ,,Du bist nicht", sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte: ,,wofür ich dich gehalten habe."
    Und wofür hat man sich denn gehalten? Für ein Geheimnis, das der Mensch ja immerhin ist, ein erregendes Rätsel, das auszuhalten wir müde geworden sind. Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat.

    In gewissem Grad sind wir wirklich das Wesen, das die andern in uns hineinsehen, Freunde wie Feinde. Und umgekehrt! Auch wir sind die Verfasser der andern; wir sind auf eine heimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen, verantwortlich nicht für ihre Anlage, aber für die Ausschöpfung dieser Anlage. Wir sind es, die dem Freunde, dessen Erstarrtsein uns bemüht, im Wege stehen, und zwar dadurch, dass unsere Meinung, er sei erstarrt, ein weiteres Glied in jener Kette ist, die ihn fesselt und langsam erwürgt. Wir wünschen ihm, dass er sich wandle, oja, wir wünschen es ganzen Völkern! Aber darum sind wir noch lange nicht bereit, unsere Vorstellung von ihnen aufzugeben. Wir selber sind die Letzten, die sie verwandeln. Wir halten uns für den Spiegel und ahnen nur selten, wie sehr der andere seinerseits eben der Spiegel unsres erstarrten Menschenbildes ist, unser Erzeugnis, unser Opfer.


    Der 2. Text ist von Bertolt Brecht:
    Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?

    "Was tun Sie", wurde Herr K. gefragt, "wenn Sie einen Menschen lieben?" "Ich mache einen Entwurf von ihm", sagte Herr K., "und sorge, daß er ihm ähnlich wird." "Wer? Der Entwurf?" "Nein", sagte Herr K., "der Mensch."


    Und das sind die Aufgabenstellungen:
    1. Was ist eine liebende Haltung, was eine lieblose Haltung einem anderen Menschen gegenüber in dem Text von Max Frisch? (also wohl zum 1. Text)
    2. Unterstreichen Sie die Kernaussagen dieses Textes und notieren Sie diese zusammenfassend. (wohl auch zum ersten Text)
    3. Vergleichen Sie die Aussage des Herrn K.mit Frischs Text. (also 1. und 2. Text vergleichen)
    4. Wo finden Sie die Bildnisprobleme im Roman wieder? (Stichpunkte!) (also Aufgabe zum Buch)
    5. Schreiben Sie einen Brief an den Autor, in dem Sie ihm persönlich mitteilen, wie Sie die Geschlechterproblematik im Roman sehen und welche Bedeutung hier der Roman für Sie gewonnen hat.


    Und nun müsst ihr mir echt helfen... bitte bitte bitte!!!!
    Ich versteh nämlich GAR NICHTS!!!! Und ich hab echt Panik das ich damit nun mein Abschlusszeugnis runterziehe. :(
    Und das tollste ist: Nicht nur ich versteh das nicht, sondern die ganze Klasse hat Probleme.
    Wir wissen alle nicht wie wir da rangehen sollen... :-?
    Wir unterhalten uns schon alle "Wie machst du das?? Wie macht sie das??" Und immer kommt die Antwort "Oh ich weiss auch nicht"

    Echt super... :confused:

  • Die Aufgaben sind doch einfach, du solltest die also wirklich lösen können, wenn du immerhin schon beim Abschluss bist...

    1) Lies den Text und suche nach der Information, die du brauchst
    2) Einfach die wichtigsten Punkte anstreichen
    3) Was verstehst du daran nicht? Ganz simpel: Beide Texte lesen und vergleichen
    4 und 5) Ist doch auch klar...

    Ich verstehe nicht, was genau dein Problem ist... Die Fragen sind wirklich nicht besonders schwierig, das solltest du schon schaffen!!

    Musiker