• Hallo..wir schreiben demnächst eine lateinarbeit und ich hab noch ein paar probleme mit dem PC. Kann mir jemand ein paar Sätze zum üben geben, in denen ein PC vorkommt? Wäre nett, danke. Wir sind in Lektion 24.

  • Zitat von Leeen.25

    Hallo..wir schreiben demnächst eine lateinarbeit und ich hab noch ein paar probleme mit dem PC. Kann mir jemand ein paar Sätze zum üben geben, in denen ein PC vorkommt? Wäre nett, danke. Wir sind in Lektion 24.


    Participium coniunctum
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    Das Participium coniunctum oder abgekürzt PC ist eine syntaktische Konstruktion im Lateinischen, bei der ein Partizip mit einem Bezugsnomen in Kasus, Numerus und Genus kongruiert. Das Nomen (meist ein Substantiv oder ein Pronomen) hat gleichzeitig die Rolle eines Satzgliedes, das Partizip fungiert prädikativ zu dem Bezugsnomen. Die Partizipialgruppe ist satzwertig, verhält sich also wie ein Satz, in dem das Nomen das Subjekt und das Partizip das Prädikat bildet. Zwischen das Nomen und das Partizip können zusätzliche Objekte oder adverbiale Angaben treten, die Teil der Partizipialkonstruktion sind.

    Das PC wird mit den verschiedenen Partizipformen des Verbs gebildet. Syntaktisch hat es meist die Funktion eines Adverbiale, die auch durch eine Präpositionalphrase oder einen Nebensatz mit finitem Verb ausgedrückt werden könnte. Es ist von anderen afiniten Konstruktionen wie dem Ablativus absolutus und von den Flexionsformen Gerundivum und Gerundium zu unterscheiden. Vom Ablativus absolutus unterscheidet sich das PC dadurch, dass das Bezugsnomen im Ablativus absolutus kein Satzglied mit eigener syntaktischer Funktion ist.

    Das PC wird vor allem in der lateinischen Schriftsprache häufig verwendet. Auch in anderen indogermanischen Sprachen findet man PC-Konstruktionen. Im Deutschen wird es durch eine Präpositionalkonstruktion, einen adverbialen Nebensatz oder einen koordinierten Hauptsatz wiedergegeben, seltener auch durch einen Relativsatz.


    Anwendung im Lateinischen [Bearbeiten]

    Das PC verwendet die drei lateinischen Partizipformen PPP, PPA und PFA:

    * PPP = „participium perfecti passivi“ bzw. „participium praesentiae passivae“ oder auf Deutsch „Partizip-Perfekt-Passiv“ (passives Perfektpartizip):
    zum Ausdruck von Vorzeitig-/Gleichzeitigkeit
    * PPA = „participium praesentiae activae“ oder auf Deutsch „Partizip-Präsens-Aktiv“(aktives Präsenspartizip):
    gleichzeitig
    * PFA = „participium futuri activi“ oder auf Deutsch „Partizip-Futur-Aktiv“ (aktives Futurpartizip):
    nachzeitig (oft in finalem Sinn zu verstehen)

    Beispiele [Bearbeiten]

    1. Anwendung des PPP zum Ausdruck der Vorzeitigkeit:

    *ohne PC: Tantalus, qui in Tartarum missus erat, poenas persolvit.
    *mit PC: Tantalus in Tartarum missus poenas persolvit.
    Tantalus, welcher in die Unterwelt geschickt worden war, erlitt Strafen.

    2. Anwendung des PPA zum Ausdruck der Gleichzeitigkeit:

    *ohne PC: Flaminius legiones contra Hannibalem duxit atque cum equo concidit.
    *mit PC: Flaminius legiones contra Hannibalem ducens cum equo concidit.
    Flaminius führte Legionen gegen Hannibal und fiel mit dem Pferd.

    3. Anwendung des PFA zum Ausdruck der Nachzeitigkeit:

    *ohne PC: Ii, qui morientur, te salutant.
    *mit PC: Morituri te salutant.
    Die, die sterben werden, grüßen dich.

    Übersetzungsmöglichkeiten [Bearbeiten]

    Es gibt verschiedenste Übersetzungsvarianten, die nach Belieben angewandt werden können. Die obigen Übersetzungen sind streng nach den Beispielen ohne PC gehalten und somit durchaus verbesserungswürdig. Das PC erlaubt zahlreiche stilistische Ausschmückungen:

    a) wörtlich:

    1. mit Attribut:

    * vorzeitig: Tantalus, in die Unterwelt geschickt, erlitt Strafen.
    * gleichzeitig: Flaminus, die Legionen gegen Hannibal führend, fiel mit dem Pferd.
    * nachzeitig: Die, die sterben werden, grüßen dich.

    [PFA ist niemals ins Deutsche direkt übersetzbar!]

    2. mit Apposition (substantivisches Attributivum im Kasus des Bezugswortes):

    * vorzeitig: Der in die Unterwelt geschickte Tantalus erlitt Strafen.
    * gleichzeitig: Der die Legionen gegen Hannibal führende Flaminus fiel mit dem Pferd.
    * nachzeitig: Die Sterbenwerdenden grüßen dich.

    [äußerst unüblich]

    b) mit Hauptsatzreihe, koordinierend = beiordnend (betonend): Reihenfolge beachten!

    * vorzeitig: Tantalus wurde in die Unterwelt geschickt und erlitt dann Strafen.
    * gleichzeitig: Flaminus führte Legionen gegen Hannibal und fiel dabei mit dem Pferd.
    * nachzeitig: Die grüßen dich und werden dann sterben.

    Perfektpartizip-Ausdruck immer vorher, Präsenspartizip-Ausdruck beliebig, Futurpartizip immer nachher.

    c) mit Nebensätzen, subordinierend = unterordnend: meist recht multilaterale Gestaltungsmöglichkeiten, auch hier ist die Beachtung der Consecutio Temporum (Zeitenfolge) erforderlich.

    Beispiele:

    1. Relativsatz(mit der, die, das eingeleitet):

    * vorzeitig: Tantalus, der/welcher in die Unterwelt geschickt worden war, erlitt Strafen.
    * gleichzeitig: Flaminus, der die Legionen gegen Hannibal führte, fiel mit dem Pferd.
    * nachzeitig: Die, die sterben werden, grüßen dich.

    2. Temporalsatz:

    * vorzeitig: Nachdem/als/... Tantalus in die Unterwelt geschickt worden war, erlitt er Strafen.
    * gleichzeitig: Während/als/... Flaminus die Legionen gegen Hannibal führte, fiel er mit dem Pferd.
    * nachzeitig: Bevor die sterben werden, grüßen die dich.

    3. Die besprochenen Satzarten sind die gebräuchlichsten. Oft sind aber auch andere möglich, wie z. B. ein Kausalsatz (Begründungssatz) mit "weil" oder "da" beim Beispiel für Vorzeitigkeit et cetera. Vor allzu vagen Experimenten sollte man sich allerdings hüten.

    d) manchmal Präpositionalausdruck passend:

    * vorzeitig: Nach der Entsendung Tantalus' in die Unterwelt erlitt er Strafen.
    * gleichzeitig: Während eines Kriegszuges Flaminus' gegen Hannibal fiel ersterer mit dem Pferd.
    * nachzeitig: Die Todgeweihten grüßen dich.

    Nicht immer lassen sich mit dieser Möglichkeit inhaltlich wirklich korrekte Übersetzungsvarianten erschließen. Auf jeden Fall ist dieses vor der Benützung der besprochenen Eventualität, aber auch bei der Selektion überhaupt zu bedenken.

    In den bisher behandelten Fällen wurde nur der Nominativ angewandt. Die Partizipialkonstruktion kann auch in anderen Fällen als dem 1. Fall vorkommen. Ein wichtiges Merkmal ist bei der Anwendung, dass neben dem Partizip keine Form von „esse“, also „sein“ steht (was ein Anzeichen für eine Perfekt, Plusquamperfekt oder Futur II - Passiv-Form wäre).


    Test zum Participium Coniunctum (PC)

    I. Was sollte man zuerst tun, wenn man in einem Satz ein Partizip entdeckt, hinter dem keine Form von "esse" steht ?
    1. das Partizip unterstreichen
    2. das Beziehungswort des Partizips suchen und die partizipiale Klammer einsetzen
    3. beim Prädikat mit der Übersetzung beginnen, bis das Partizip eingesetzt werden muss
    4. Subjekt und Prädikat herausfinden und das PC einbauen


    II. Wieviele Arten von Partizipien gibt es im Lateinischen ?


    III. Welche der folgenden Übersetzungen sind richtig ?
    Milites castra sua relinquentes subito ingentem exercitum hostium viderunt.

    1. Die Soldaten sahen plötzlich, als sie ihr Lager verließen, das gewaltige Heer der Feinde.
    2. Die Soldaten verließen ihr Lager. Plötzlich sahen sie das gewaltige Heer der Feinde.
    3. Die Soldaten, die ihr Lager verließen, sahen plötzlich das gewaltige Heer der Feinde.
    4. Die Soldaten sahen, während sie ihr Lager verließen, plötzlich das gewaltige Heer der Feinde.
    5. Die Soldaten sahen beim Verlassen ihres Lagers plötzlich das gewaltige Heer der Feinde.


    IV. Worauf muss man insbesondere bei der Übersetzung eines PC´s mit temporalem Konjunktionalsatz achten ?
    1. auf die richtige Konjunktion
    2. auf das Zeitverhältnis, das durch das Partizip bestimmt wird
    3. auf das Tempus des Prädikates
    4. ob die partizipiale Klammer eventuell nur das Partizip umschließt


    V. Ergänze die richtige lateinische Partizipform:
    Marcus a magistro voca- statim venit.


    VI. Wo muss in folgendem Satz die partizipiale Klammer eingesetzt werden ?
    Magister puero diligenter discenti librum de Asterige donavit.

    1. Magister [ puero diligenter discenti ] librum de Asterige donavit.
    2. [ Magister puero diligenter discenti ] librum de Asterige donavit.
    3. Magister puero [ diligenter discenti ] librum de Asterige donavit.
    4. Magister puero diligenter [ discenti librum de Asterige ] donavit.
    5. Magister puero diligenter discenti [ librum de Asterige ] donavit.


    VII. Welche deutsche Nebensatzkonjunktion bietet sich bei folgendem Satz für die Übersetzung der partizipialen Klammer an ?
    Marcus a magistro interrogatus tamen non respondit.

    1. weil
    2. als
    3. obwohl
    4. wenn


    VIII. Welche Fehler haben sich in die folgende Übersetzung des Satzes "Romani urbem ab hostibus expugnatam renovare dubitaverunt." eingeschlichen ?
    Die Römer zögerten, die Städte, die von den Feinden erobert wurden, zu erneuern.

    1. "dubitaverunt" ist Perfekt, also: Die Römer haben gezögert ...
    2. "urbem" ist Akkusativ Singular, also: ... die Stadt, die ...
    3. "expugna-t-am" ist PPP uns muss daher vorzeitig mit Plusquamperfekt übersetzt werden
    4. "hostibus" ist Ablativ Singular, also: ... , die vom Feind erobert ...
    5. "dubitaverunt" ist Plusquamperfekt, also: Die Römer hatten gezögert ...


    IX. Welches Partizip gibt es nur im Lateinischen, nicht aber im Deutschen ?


    X. Wieviele unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten gibt es beim PC ?
    1. 3
    2. 4
    3. 5
    4. 2


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    Quellen: 1. Wikipedia
    2. /http://www.lateinservice.de/testforum/inhalt/pctest.htm

    Flo