Beiträge von agnes

    Ich möchte, dass mir jemand diesen Text korrigiert. Vielen Dank.

    In seiner Studie Kleines Organon (1931) schreibt Brecht, dass bis jetzt die Natur das Objekt der wissenschaftlichen Untersuchung bilde. Aber von nun an solle sich die Untersuchung auf den Menschen, auf den Überwinder der Natur richten. Im Theater sollen die menschlichen Beziehungen in diesem Zeitalter abgebildet werden, wenn der Mensch die Natur beherrscht. Das Theater sollte diese veränderte Welt darstellen, was nur durch die Veränderung der dramatischen Form möglich war. So kam Brecht auf die Idee, neben dem aristotelischen Theater ein nicht-aristotelisches Theater, das epische Theater zu gründen.

    "Entsprechend diesem brauchen die Flieger die Lehre im Flug der Lindberghs nicht lernen, weil sie es schon wissen. Im Badener Lehrstück vom Einverständnis muss aber der Chor den Fliegern die Lehre übermitteln, damit sie ihre Taten unter die Notwendigkeit im Interesse der Veränderung der Welt unterwerfen können."


    Vielen Dank

    Ich möchte um die Hilfe bitten. Wenn jemand mir diesen Text durchlesen könnte und die Fehler korrigieren, dann wäre ich sehr dankbar. ;)


    Aristoteles war der erste, der die Epik und die tragische, dramatische Dichtung, ferner die Komödie und die Dithyrambendichtung voneinander unterschieden hat. Darüber schreibt er in der Poetik . Laut ihm unterscheiden sie sich in dreifacher Hinsicht voneinander: sie nachahmen verschiedene Gegenstände durch verschiedene Mittel, und auf verschiedene und nicht auf dieselbe Weise. Sie können verwenden die folgenden Mittel teils einzeln, teils zugleich: das Rhythmus, die Sprache und die Melodie.
    Im letzten Kapitel der Poetik stellt Aristoteles die Frage auf, welche Art der Nachahmung die bessere ist, die epische oder die tragische, und gibt uns eine Zusammenfassung von den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Tragödie und Epik. In der Zeit von Aristoteles hielt man die Epik für die bessere Form, weil diese das gebildete Publikum erzielte. Die Tragödie wendete sich aber für die untere Schichten des Publikums. In diesem Sinne war die Tragödie vulgär und geringere Kunst. Aristoteles dachte aber, dass diese Kritik sich nicht gegen die Dichtkunst, sondern gegen die Kunst des Interpreten richtete, weil Übertreibungen in den Ausdrucksmitteln auch beim Vortrag eines Epos möglich waren. Er akzentuierte, dass nicht jede Art von bewegter Darstellung abgelehnt werden sollen, nur die von schlechten Darstellern vorgestellte. Auf diese Weise war der Tanz auch wertvoll in seinen Augen. Außerdem behauptete er, dass die Tragödie ohne bewegte Darstellung, nur durch das Lesen auch wirksam sein kann, wie auch das Epos. Daraus ergibt sich, dass diese Kritik sich nicht notwendigerweise auf die Tragödie bezieht.
    Laut Aristoteles kann es noch festgestellt werden, dass die Tragödie alle Elemente enthält, was auch das Epos. In einem anderen Teil der Poetik benennt Aristoteles diese Elemente. Er schreibt, dass dieselbe Arten des Epos in der Tragödie zu finden sind: das Einfache, das Komplizierte, die Charakterdarstellung und die Leidenschaft. Seine Komponente sind auch dieselben: die Peripetien, Wiedererkennungen, schwere Unglücksfälle und künstlerische Formulierung der Gedanken. Das Epos verfügt aber nicht über Melodik und die Szenerie, die Inszenierung spielt auch keine Rolle bei ihm. Der Erfolg der Tragödie basiert aber auf diesen zwei Elementen, weil sie am meist wirksamsten Vergnügen hervorrufen können. Außerdem hat die Tragödie ferner die Eigenschaft der Eindringlichkeit, sowohl bei der Lektüre als auch bei der Aufführung. Sie ist aber nicht so ausgedehnt, als die Epik, dessen Folgerung ist, dass sie mehr unterhaltsam sein kann, als die Epik, die sich aber auf längere Zeit verteilt.
    Ein anderer Unterschied zwischen Tragödie und Epik ist, dass die Nachahmung in der Epik weniger eine Einheit bildet, als deren der Tragödie. Ein Beweis ist dafür, dass aus jeder epischen Nachahmung mehrere Tragödien hervorgehen können. Auf diese Weise wird der Umfang des Epos zu „wässerig”.
    Anhand der Vergleichung der Eigenschaften der Tragödie und der Epik feststellt schließlich Aristoteles, dass die Tragödie in vielen Dingen einen Vorteil gegenüber dem Epos hat. Auf diese Weise ist es eindeutig für Aristoteles, dass die Tragödie dem Epos überlegen ist, da sie ihre Wirkung besser erreicht.
    Aristoteles warnt die Dichter davor, epische Werke, die mehrfache Handlung haben, als Tragödie zu bearbeiten. Das wäre so vorstellbar, dass man die Geschichte der Ilias zur dramatischen Handlung überarbeiten würde. Péter Szondi behandelt die früheren Vorstellungen der Dramentheorien in der Einleitung der Theorie des modernen Drama s und innerhalb dieser erwähnt er diese scharfe Trennung der Gattungen von Aristoteles und stellt fest, dass diese früheren Theorien weder die Geschichte noch die Dialektik der Relationen der Form und des Inhalts erkannt haben. Für sie war es unvorstellbar, dass die Form des Dramas sich nicht mit dem Inhalt, der für die Form ausgewählt wurde, vereinigt. Wenn das Drama immerhin epische Elemente enthielt, die nicht erlaubt waren, dann lag die Quelle des Irrtums in der Wahl des Stoffes. Laut Szondi war das praktische Ziel der Unterscheidung der zwei Formen von Goethe und Schiller auch dasselbe: verhindern die falsche Stoffwahl.
    Goethe und Schiller haben die grundsätzlichen Gesetze der Epik und der Dramatik in den Schriften zur Kunst und Literatur bestimmt. Diese sind die folgenden: Der Epiker und der Dramatiker folgen alle den allgemeinen poetischen Gesetzen, besonders dem Gesetz der Einheit und dem Gesetz der Entfaltung. Sie behandeln beide ähnliche Gegenstände und können beide alle Arten von Motiven brauchen. Die Gegenstände des Epos und der Tragödie sollten rein menschlich, bedeutend und pathetisch sein. Das heißt, dass die Figuren über die Selbständigkeit verfügen müssen, damit sie nicht unter einem moralischen oder politischen Druck, sondern aus Selbstentschluss handeln können. Die Sagen aus der heroischen Zeit der Griechen dienten in diesem Sinne den Dichtern zu vollkommenen Beispielen.
    Ihr großer wesentlicher Unterschied beruht aber darin, dass der Epiker die Begebenheit als vollkommen vergangen vorträgt und der Dramatiker sie als vollkommen gegenwärtig darstellt. Außerdem stellt das epische Werk persönlich beschränkte Tätigkeit des außer sich wirkenden Menschen vor, wie Schlachten, Reisen und andere Unternehmungen, und die Tragödie persönlich beschränktes Leiden des nach innen geführten Menschen vor. Deshalb braucht die Tragödie keine viele Räume.
    Die Motive der Tragödie und der Epik haben fünferlei Arten. Diese sind die folgenden laut Goethe und Schiller:
    1. Vorwärtsschreitende, welche die Handlung fördern; deren bedient sich vorzüglich das Drama.
    2. Rückwärtsschreitende, welche die Handlung von ihrem Ziele entfernen; deren bedient sich das epische Gedicht fast ausschließlich.
    3. Retardierende, welche den Gang aufhalten oder den Weg verlängern; dieser bedienen sich beide Dichtarten mit dem größten Vorteile.
    4. Zurückgreifende, durch die dasjenige, was vor der Epoche des Gedichts geschehen ist, hereingehoben wird.
    5. Vorgreifende, die dasjenige, was nach der Epoche des Gedichts geschehen wird, antizipieren; beide Arten braucht der epische so wie der dramatische Dichter, um sein Gedicht vollständig zu machen.
    Beiden sind die Welten, die zum Anschauen dienen, gemein.
    1. Die physische Welt, die die dargestellten Personen umgibt: Hier steht der Dramatiker meist auf einem Punk fest, der Epiker hat aber die Möglichkeit, sich freier in einem größeren Raum zu bewegen.
    Zu dieser Welt gehört die entferntere Welt, die eigentlich die Natur selbst ist. Der Dichter bringt uns diese Welt durch Gleichnisse näher, der Dramatiker bedient sich aber seltener diesem Mittel.
    2. Die sittliche Welt: sie ist beiden ganz gemein und wird am glücklichsten in ihrer physiologischen und pathologischen Einfalt dargestellt.
    3. Die Welt der Phantasien, Ahnungen, Erscheinungen, Zufälle und Schicksale: diese steht beiden offen. Einziges Problem ist hier laut Goethe und Schiller, dass es für die Modernen Schwierigkeit bedeutet, einen Ersatz für die Wundergeschöpfe, Götter usw. zu finden.
    Das Vergangene wird von dem Rhapsode erzählt, der als ein weiser Mann auftritt und die Geschehene übersieht. Er soll als ein höheres Wesen in seinem Gedicht nicht selbst erscheinen, er soll hinter einem Vorhang am allerbesten lesen, so dass man von aller Persönlichkeit abstrahieren kann und nur die Stimme der Musen zu hören glaubt.
    Der Mime stellt sich im Gegensatz zum Rhapsode als ein bestimmtes Individuum dar. Seine Absicht ist, dass der Zuschauer die Leiden seiner Seele und seines Körpers mitfühle, seine Verlegenheiten teile und sich selbst über ihn vergesse. Der zuschauende Hörer darf nicht nach den Geschehenen nachdenken, er darf sich nur auf seine Phantasie überlassen, und was erzählt wird, soll er vor den Zuschauern darstellen.
    Wir konnten sehen, dass die Gesetze der epischen und dramatischen Form trotz der Ähnlichkeiten in den früheren Dramentheorien in zwei verschiedenen Teilen der Poetik behandelt wurden. Trotzdem konnten sie in der Praxis miteinander vermischt werden. Das bedeutet, dass das Dramatische in epische Werke und das Epische in dramatische integriert werden konnten. Dazu erwähnt Brecht den bürgerlichen Roman, in dem im 19. Jahrhundert sehr viele dramatische Elemente erschienen sind.
    Brecht hat auch die Möglichkeit ausgenutzt, epische Elemente zusammen mit den dramatischen auf die Bühne zu bringen. Diese Neuerungen waren sehr notwendig, weil die veränderten Beziehungen und Vorgänge unter Menschen nicht mehr einfach dargestellt werden konnten. Brecht wollte die Umwelt, in der die Menschen lebten, auf der Bühne in solcher Weise zeigen, dass sie die Vorgänge in der Gesellschaft verstehen können. Diese Umwelt wurde in den bisherigen Dramen auch gezeigt, aber nur aus der Sicht des Protagonisten. Dadurch konnte die Umwelt als selbständiges Element ins Licht gerückt werden.