Sachtextanalyse

  • Es wäre nett, wenn jemand meine Sachtextanalyse bewerten könnte :)

    Der Zeitungsartikel "Internetabhängig: Süchtig nach Facebook & Co" wurde von Franz Nestler verfasst und am 27.9.11 in der Tageszeitung "taz" veröffentlicht. Der Autor thematisiert in seinem Zeitungsartikel das Problem und die Folgen der Abhängigkeit der Gesellschaft vom Internet.

    Das Problem der Abhängkeit vom Internet wird durch die Bekanntgabe der Studie der Drogenbeauftragten Mechthild Dyckmans, dass eine halbe Million Deutsche internetsüchtig sind, deutlich. Insbesondere bei Jugendlichen ist die Internetabhängigkeit häufiger als bei Erwachsenen. Die Folgen einer Internetsucht sind sehr ehrheblich und vergleichbar mit einer Alkohol- oder Drogensucht. Internetabhängige verbringen mehrere Stunden am Tag im Internet und Vernachlässigen somit ihr soziales Umfeld. Des Weiteren haben sie die Zeit, die sie im Internet verbringen, nicht mehr im Blick. Von der Internetabhängigkeit sind mehr Mädchen als Jungen betroffen, aufgrund der Bestätigung, die sie in sozialen Netzwerken bekommen. Jungen nutzen laut der Studie auch häufig soziale Netzwerke. Sie spielen jedoch auch Onlinerollenspiele, wodurch sie nur noch in ihrer eigenen virtuellen Realität leben und auf Schule bzw. Arbeit verzichten. Es gibt außerdem ein Problem der Behandlung, da Menschen heutzutage auf das Internet angewiesen sind. Durch Sperrung von sozialen Netzwerken soll Betroffenen geholfen werden. Die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans möchte ein Portal zum Informieren über die Sucht im Internet starten.

    Die wichtigste Aussage des Textes ist, dass fast jeden Deutschen das Problem der Internetabhängigkeit betrifft.
    Der Text lässt sich in sechs Sinnabschnitte unterteilen. Der erste Abschnitt beinhaltet die Studie und die Statistik der Betroffenen zur Abhängigkeit vom Internet (Z. 4-16). Im zweiten Abschnitt werden die Auswirkungen und Folgen einer Internetsucht dargestellt (Z.17-22). Im dritten Abschnitt wird die hohe Zahl an betroffenen Mädchen und der Grund für die Abhängigkeit thematisiert (Z. 23-29). Der vierte Abschnitt beinhaltet die Nutzung des Internets von Männern insbesondere durch Onlinespiele und deren Folgen des Nicht-realen Lebens (Z.30-37). Im darauf folgenden Abschnitt werden die Behandlungsmöglichkeiten, wie das Sperren sozialer Netzwerke betroffener Personen erläutert (Z.38-42). Im letzten Abschnitt wird das Ziel und Handeln der Drogenbeauftragten Mechthild Dyckmans, ein Informationsportal zur Sucht im Internet zu starten, thematisiert (Z. 43-46).

    Der Autor argumentiert auf rationaler Weise, da er in seinem Text klare Daten und Statistiken zur Verdeutlichung verwendet. Als Argumentationstypen benutzt er Faktenargumente um die These zu stützen, aber auch Autoritätsargumente zum Aufruf des Handels bei internetsüchtigen Personen.

    Der Text ist nicht durch Absätze gegliedert, wodurch er unübersichtlich erscheint. Der Autor möchte durch das Weglassen von Absätzen den Text als "Ganzes" hervorheben und der Leser ist dadurch gezwungen konzentriert zu lesen.
    Es werden viele Satzzeichen verwendet und eine kleine Schriftgröße, wodurch der Text nocheinmal als "Ganzes" gesehen werden soll.
    Der Satzbau besteht aus Parataxen. Es sind kurze Hauptsätze aneinandergereiht, wodurch der Autor eine rasche Geschehensabfolge der Fakten darstellt. Zum Teil werden aber auch Hypotaxen verwendet, wodurch es lange unübersichtliche Sätze gibt.

    Der Autor verwendet häufig viele Adjektive, aber auch den Verbalstil zur Verdeutlichung der Bedeutung der Internetabhängigkeit und deren Auswirkungen. Außerdem werden zur leichten Verständlichkeit einfache Wörter benutzt.

    Es werden außer Vergleichen und Aufzählungen zur besseren Vorstellung der Auswirkungen einer Internetsucht, kaum rhetorische Mittel angewendet.

    Mit dem Text möchte der Autor auf die Gefahren und Folgen einer Internetsucht aufmerksam machen. Jeder Deutsche, insbesondere jedoch Mädchen und junge Frauen, sollen durch den Text angesprochen werden.

    Ich stimme der Position des Autors zu, da heutzutage fast jeder, vor allem durch Smartphones, täglich im Internet beschäftigt ist und schnell die Kontrolle darüber verliert. Vor allen Dingen Jugendlichen sind die Gefahren im/des Internet/s häufig nicht bewusst oder sie wollen ihnen nicht bewusst sein.

    Ich denke, dass es dem Autor, aufgrund der abschreckenden Studie und der Aufzählung der Folgen einer Internetsucht, sehr gut gelungen ist, seine Ziele zu verwirklichen.

    11 Mal editiert, zuletzt von dada30 (12. Mai 2015 um 11:23)

  • Es wäre nett, wenn jemand meine Sachtextanalyse bewerten könnte :)

    Ich habe mir den Artikel im Internet rausgesucht. Aber irgendwie habe ich was ganz anderes gelesen als du.


    Im 8. Schuljahr haben wir mal das Thema Zeitungen gemacht. Das war ganz gut, denn Zeitungsartikel sind immer irgendwie ähnlich.

    Zuerst müsste man prüfen, um welche journalistische Darstellungsform es überhaupt geht. Hier ist es relativ einfach: es ist ein Bericht. Im Grunde eine erweiterte Nachricht.

    Zeitungsartikel haben meistens einen aktuellen Zeitbezug: Hintergrund war offenbar die Präsentation einer Studie (vermutlich auf einer Pressekonferenz). Darüber berichtet der Autor.

    Es gibt zwei Protagonisten: Mechthild Dyckmans als Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Hans-Jürgen Rumpf als Leiter der Studie. Aber anscheinend gibt es keine engere Verbindung zwischen den beiden: die Bundesregierung hat die Studie nicht in Auftrag gegeben, sondern sie wurde von den Unis Greifswald und Lübeck initiiert.

    Und darüber berichtet der Autor Franz Nestler. Er argumentiert nicht, er verfolgt keine Ziele, er hat keine Meinung, ganz im Gegenteil: er berichtet äußerst distanziert und zurückhaltend, immer mit Quellenangabe. Er selbst kommt in seinem Bericht als Journalist nicht vor.

    Zeitungsartikel haben fast immer einen klaren Aufbau. Es gibt so nette Fachbegriffe wie Titel, Untertitel, Lead, Body, usw. Das findet man auch hier. Es gibt eine deutliche Einteilung in sechs Abschnitte (keine Ahnung, was du da in Bezug auf deine Absatzlosigkeit gesehen hast). Inhaltlich gibt es dabei eine abfallende Steigerung vom Wichtigen und Allgemeinen hin zum Unwichtigen und Detailhaften. Das müsstest du herausarbeiten.

    In Bezug auf die Sprache des Artikels gilt meistens, dass er allgemein verständlich sein sollte (Fremdwörter, Fachausdrücke, Anglizismen Abkürzungen, etc.) und auf die Leserschaft der Zeitung ausgerichtet sein sollte. Dazu müsste man mal schreiben, was die taz ist und wer sowas vermutlich lesen wird.

    Am Ende fällt auf, dass der Journalist doch sehr unkritisch und oberflächlich mit dem Thema umgeht (wirkt fast schon uninteressiert). Details aus der Studie und Zahlenmaterial werden zugunsten einer leichteren Verständlichkeit weitgehend weggelassen (verwunderlich bei der kritischen linksintellektuellen Leserschaft der taz). Darüber, wie die Studie zustande kam, wird nicht berichtet (deutschlandweite Telefoninterviews mit 15.000 Befragten). Die Problematik, dass es eine einheitliche Definition von Internetsucht nicht gibt, wird vom Journalisten nicht ewähnt. Stattdessen muss die Online-Redaktion den Satz nachschieben, dass "vier Stunden täglich im Internet zu spielen oder zu chatten als Abhängigkeit gilt".

    http://www.taz.de/1/archiv/archi…Hash=a4f6a11fc0